Bonn, 08.04.2024 (lifePR) – Kurz nach dem neunten Jahrestag des Kriegesspitzt sich die Lage im Jemen zu. Nach Angaben des jemenitischenGesundheitsministeriums wurden von Mitte März 2024 bis Anfang April8.240 neue Cholerafälle registriert, 69 Menschen starben seither an derKrankheit. Allein am 3. April wurden knapp 900 Neuerkrankungengemeldet. Dies sind jedoch nur die bekannten Fälle, Expert:innen rechnenmit einer deutlich höheren Fallzahl.
„Die gesundheitliche Versorgung im Jemen ist durch den jahrelangen Kriegohnehin schon katastrophal”, sagt Alexandra Schmitz, Programm-koordinatorin Nahost und Süd-Zentral Asien bei Help – Hilfe zur Selbsthilfe.„18,2 Millionen Menschen im Jemen sind auf humanitäre Hilfeangewiesen, das sind 54 Prozent der Bevölkerung. Mit der Ausbreitung derCholera-Epidemie kündigt sich nun die nächste humanitäre Krise an.Gemeinsam mit unserem lokalen Partner R-MENA unterstützen wir diejemenitische Bevölkerung mit medizinischen Zentren in der Region Hajjah.Um unsere Hilfe weiter auszubauen, benötigen wir jedoch dringendfinanzielle Unterstützung.”
2016 brach im Jemen die historisch schwerste Cholera-Epidemie weltweit aus. Nacheinem Abflauen der ersten Welle im Frühjahr 2017 folgte noch im selben Jahr einerneuter, weitaus schwererer Ausbruch. Erst 2019 ebbte dieser ab. Laut Zahlen der WHOerkrankten insgesamt über 2,5 Millionen Menschen im Jemen an Cholera.
Der Jemen ist das am stärksten von Cholera betroffene Land der Welt. Sollte die Zahl der akuten Fälle weiter ansteigen, wäre dies der dritte Choleraausbruch in den letzten acht Jahren. In Kooperation mit der lokalen Hilfsorganisation R-MENA ist Help seit 2020 im Jemen aktiv und trägt maßgeblich zur Cholera-Bekämpfung in den Distrikten Ash Shahel, Ku’aydinah, Qufl Shamr, Wadhrah und Al-Mahabishah bei.
„Die letzten Krankheitswellen haben gezeigt, welche Folgen ein unkontrollierter Cholera-Ausbruch bei mangelnder medizinischer Versorgung haben kann. Nach Informationen unseres Partners R-MENA sind Kinder und ältere Menschen von der Erkrankung besonders schwer betroffen“, berichtet Schmitz. „Über unseren lokalen Partner haben wir einen guten Zugang zur Region und langjährige Erfahrung im Umgang mit Cholera. Allerdings benötigen wir dringend finanzielle Mittel, um die notwendigen Medikamente zu beschaffen. Wir müssen jetzt schnellstmöglich handeln, um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.”
Help – Hilfe zur Selbsthilfe
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