Berlin, 26.08.2025 (lifePR) – Menschen, die an einer Demenz erkranken, entwickeln im Laufe der Krankheit häufig Verhaltensweisen, die von Angehörigen und anderen Betreuenden als schwierig, ungewöhnlich oder störend empfunden werden und oft eine starke Belastung darstellen. Die Broschüre der Deutschen Alzheimer Gesellschaft „Leben mit Demenzerkrankten. Hilfen für schwierige Verhaltensweisen und Situationen im Alltag“, die nun schon in 13. Auflage erscheint, kann dazu beitragen, das Zusammenleben mit Menschen mit Demenz insbesondere für Angehörige einfacher zu machen. Mindestens zwei Drittel der Erkrankten werden zu Hause von Angehörigen betreut.

Angehörige sind häufig rund um die Uhr gefordert
Wenn jemand ständig nachfragt, wie spät es ist, Gegenstände verlegt, der Ehefrau den ganzen Tag hinterherläuft oder die Nacht zum Tag macht, kann dies die Angehörigen ans Ende ihrer Kräfte bringen. Die Broschüre „Leben mit Demenzerkrankten“ gibt wichtige Tipps und Hinweise, um den Alltag mit Menschen mit Demenz etwas zu erleichtern.

„Es gibt keine Patentrezepte für den Umgang mit Demenzerkrankten“, betont Christa Matter, ehemalige Geschäftsführerin der Alzheimer Gesellschaft Berlin e.V. und Mitautorin der Broschüre. „Menschen mit Demenz sind und bleiben Individuen, sie verhalten sich unterschiedlich. Trotzdem können Angehörige aus den Erfahrungen anderer lernen und eigene Wege finden.“

Lösungswege entwickeln:

  • Das Verhalten der erkrankten Person genau beobachten
  • Nach Ursachen fragen, zum Beispiel: Was steckt dahinter, wenn er oder sie die Toilette nicht mehr benutzt? Warum möchte sie ständig die Wohnung verlassen? Warum will sie nicht mehr essen? Warum trägt er seine Brille nicht mehr?
  • Überlegen, wie man darauf eingehen oder wo man etwas verändern kann
  • Neue Wege ausprobieren

Hilfen für den Umgang mit anstrengendem Verhalten
Die Broschüre zeigt auf 60 Seiten vielfältige Strategien und gibt Anregungen für den Umgang mit den Verhaltensweisen, die von Angehörigen am häufigsten als belastend beschrieben werden – etwa aggressives Verhalten, Probleme mit dem Autofahren, mit Essen und Trinken. Im abschließenden Kapitel geht es um Hilfen und Entlastungsmöglichkeiten für Angehörige wie Beratung, Gesprächsgruppen, Entspannungsübungen sowie Betreuungs- und Pflegeangebote.
Die BroschüreDeutsche Alzheimer Gesellschaft: Leben mit Demenzerkrankten. Hilfen für schwierige Verhaltensweisen und Situationen im Alltag. 13. Auflage 2025, 60 Seiten, gedruckt oder als PDF, kostenlos. Unter diesem Link kann die Broschüre bestellt werden.

Welt-Alzheimertag am 21. September
Am 21. September ist Welt-Alzheimertag (WAT). In Deutschland steht der Tag in diesem Jahr unter dem Motto „Demenz – Mensch sein und bleiben“. Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen sollen erleben, dass sie nicht durch ihre Krankheit definiert und ausgegrenzt werden, sondern weiterhin Teil der Gesellschaft sind – mit all ihren Stärken. Deshalb informieren Alzheimer-Gesellschaften und andere Engagierte am WAT und in der Woche der Demenz, die vom 19. bis 28. September stattfindet, über die Erkrankung und ihre Folgen für Betroffene und Angehörige. Eine bundesweite Übersicht der Veranstaltungen ist zu finden unter www.welt-alzheimertag.de.

Hintergrund 
In Deutschland leben heute etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Rund zwei Drittel davon werden in der häuslichen Umgebung von Angehörigen betreut und gepflegt. Jährlich erkranken etwa 400.000 Menschen neu. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzerkrankten wird bis 2050 auf 2,3 bis 2,7 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt.
 

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