Duisburg, 22.04.2024 (lifePR) – „Crazy Days“ – unter diesem Titel tauschten sich am Donnerstag und Freitag in den Räumen der Novitas BKK Betroffene, Angehörige und Fachleute über Borderline und weitere psychische Belastungen aus. Veranstalter des trialogischen Treffens waren das Selbsthilfenetzwerk „Grenzgänger“, das sein 15-jähriges Bestehen feierte. Zu den Mitwirkenden gehörte auch das Bündnis Duisburg gegen Depression.
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, die Schirmherrin der Veranstaltung, dankte den „Grenzgängern“ in einem Grußwort für ihre konkreten Hilfsangebote und dafür, dass sie der Öffentlichkeit verstehen helfen, was es bedeutet, von Borderline betroffen zu sein.
„In der Öffentlichkeit gibt es mehr Klischees als Wissen“, bedauerte Grenzgänger-Leiterin Sabine Thiel, „und wenn Medien Kontakt zu Betroffenen suchen, dann meistens nur, um abzubilden, wie sie sich den Arm aufschlitzen. Kaum jemand weiß, dass Borderline-Betroffene bei richtiger Begleitung ein normales Berufs- und Familienleben führen können.“
Der Novitas BKK-Vorstandsvorsitzende Frank Brüggemann freute sich darüber, dass die Grenzgänger sieben Jahre nach der Auszeichnung von Sabine Thiel als das „Duisburger Beispiel“ (durch Novitas BKK und OB Sören Link) weiter so aktiv sind: „Sie sind immer noch für die Menschen da, und das ist großartig!“
Im Projekt „Right in your Face!“ sammelten die Borderline-Betroffenen Ängste und Vorurteile Nichtbetroffener und setzten sich mit diesen mal begründeten, mal ungerechten Etiketten auseinander. „Diese Menschen sind keine Monster“, erklärte Selbsthilfegruppenleiter Tim Euwens, „sie haben zum Teil schlimme Schutzmechanismen entwickelt. Sie halten wie ein Igel die Menschen durch Stacheln auf Abstand.“
Ein anderes kreatives Grenzgänger-Projekt ist „Der rote Hut“. Einer der ersten, die sich in den Novitas-Räumen damit fotografieren ließen, ist der (Stadt) Landtagsabgeordnete Josef Neumann (SPD). Er war vom „Roten Hut“ so begeistert, dass er sofort die Schirmherrschaft dafür übernahm.