„COOL RUNNINGS 2.0“ – JAMAIKA FÄHRT BOB IN SOTSCHI
Dank einer Wildcard hat sich das jamaikanische Bob-Team für die Olympischen Winterspiele in Sotschi qualifiziert. Anteil daran hat auch Deutschland. Und prompt kommen Erinnerungen an einen alten Hollywoodstreifen hoch.
Knapp 21 Jahre ist es her, dass der Film „Cool Runnings“ in den Kinos lief. Trotzdem ist die – teilweise wahre – Geschichte um ein vierköpfiges Bob-Team aus Jamaika noch heute fast jedem ein Begriff. Das Team durfte an den Winterspielen 1988 in Calgary teilnehmen und wurde gefeiert, obwohl sie im entscheidenden Lauf mit dem Schlitten auf dem Rücken ins Ziel marschieren. Nun schafften es der jamaikanische Pilot Winston Watt und Anschieber Marvin Dixon zum ersten Mal seit 2002 wieder, Jamaika für die Olympischen Winterspiele zu qualifizieren.
Zu verdanken haben die beiden Bobfahrer aus der Karibik diesen Erfolg aber auch Deutschland. Der deutsche Bob-Bundestrainer verschaffte den Jamaikanern durch gute Kontakte einen konkurrenzfähigen Carbon-Schlitten – gratis. Auch die Helme stammen aus Deutschland. Zudem übernimmt ein deutsches Logistik-Unternehmen kostenlos den Transport der Geräte. Allerdings fehlen für das Abenteuer Sotschi noch immer rund 60.000 Euro. Der Manager des jamaikanischen Teams ist David Vehreschild, ein Filmemacher aus Düsseldorf. Er ist momentan bemüht, Sponsoren zu finden, um die Reise nach Russland zu ermöglichen. Auch der jamaikanische Verband ruft zu Spenden auf, damit der Traum von Olympia nicht an Geldproblemen scheitert.
Hilfe kann dabei vielleicht auch noch der bekannte Film aus den 90er-Jahren liefern: Das jamaikanische Bob-Team ist nämlich das wohl beliebteste der Welt. Die weitreichenden Sympathien könnten die Geldbeschaffung für „Jambob“ zusätzlich erleichtern und die Teilnahme endgültig ermöglichen.