München/Taufkirchen, 28.01.2025 (lifePR) – Nachdem er sich fünf Monate mit starken Rückenschmerzen herumgequält hat, entschied sich Schlagerstar Michael Hartl für eine OP. Das ist verständlich, aber nur, wenn es keine Alternativen gibt.
Monatelang bestand sein Leben nur noch aus Tabletten, Tabletten, Tabletten. So berichtete es der 75-jährige Schlagerstar der Bild-Zeitung. Da seine Rückenschmerzen aufgrund eines Bandscheibenvorfalls nicht mehr zu ertragen waren, er im Urlaub in Marokko nur noch gekrümmt gehen könnte, entschied sich der gebürtige Österreicher für eine Operation. „Wenn man über Monate hinweg mit starken Schmerzen zu kämpfen hat, ist der Wunsch diese loszuwerden natürlich allzu verständlich“, sagt Dr. Reinhard Schneiderhan vom gleichnamigen medizinischen Versorgungszentrum in München-Taufkirchen. „Doch trotzdem ist es nicht immer sinnvoll dann zum Skalpell zu greifen. Es gibt schonenderer Alternativen.“
Wichtig zu wissen für alle Menschen mit einem Bandscheibenvorfall: Man darf sich auf keinen Fall nur auf die bildgebenden Verfahren verlassen. „Auch wenn die Bilder eindeutig zeigen, dass ein Bandscheibenvorfall vorliegt, muss dieser nicht zwangsläufig die Ursache der Schmerzen sein“, sagt Dr. Schneiderhan. „Eine gründliche Untersuchung, am besten von einem interdisziplinären Team, kann hier Klarheit schaffen.“ Zur Erklärung: Bei einem interdisziplinären Team handelt es sich um Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachrichtungen. So ist es möglich sich ein ganzheitliches Bild zu machen und dann die beste Therapieoption für die Betroffenen zu wählen. Wichtig in diesem Zusammenhang: Deutsche Chirurgen greifen an der Wirbelsäule dreimal häufiger zum Skalpell als die Chirurgen im Nachbarland Frankreich.
Ist die Diagnose gestellt, sind zunächst alle konservativen Maßnahmen auszuschöpfen. Michael Hartl berichtet in der Bild-Zeitung neben der Einnahme von Schmerzmitteln von regelmäßiger Physiotherapie. Beides hat allerdings nicht geholfen. „In so einem Fall sind dann in der Tat weitere Maßnahmen nötig“, sagt Dr. Schneiderhan. „Doch es sollte genau überlegt werden, ob es unbedingt eine offene Bandscheiben-OP sein muss.“ Das Problem bei den immer noch häufig durchgeführten offenen Eingriffen: Es ist ein größerer Schnitt nötig, um Zugang zur Bandscheibe zu erhalten. Das führt zu Narbengewebe und genau dieses Narbengewebe führt bei viel Operierten später wieder zu schmerzhaften Problemen, weil es auf Nerven drücken kann. Nicht selten ist dann ein zweiter Eingriff nötig.
Diesen könnte man durch minimal-invasive Maßnahmen vermeiden. Allen voran mit Einsatz eines Wirbelsäulenkatheters. „Bei diesem Eingriff führe ich über einen winzigen Schnitt einen ultradünnen Katheter an die betroffene Stelle und spritze unter Bildwandlersicht wiederholt eine genau abgestimmte Medikamentensubstanz“, erklärt Dr. Schneiderhan. „Dieser spezielle Cocktail hat die Eigenschaft, das störende Bandscheibengewebe durch Flüssigkeitsentzug zum Schrumpfen zu bringen. Und genau das führt zu einer dauerhaften Entlastung der Nervenwurzel, und zwar ohne das Narbengewebe entsteht.“
Eine weitere schonende Alternative ist eine Laserbehandlung. Der Eingriff erfolgt in leichter Dämmerschlaf-Narkose. Mit einer dünnen Nadel und unter Bildwandlersicht wird zunächst überprüft, ob die Bandscheibe auch wirklich die Ursache für die Schmerzen ist. Es wird eine kleine Menge eines Röntgenkontrastmittel in das Bandscheibengewebe eingespritzt. Gibt der Patient Schmerzen an, so sprechen wir von einem isolierten Bandscheibenschmerz (intradiskaler Schmerz), dann ist die Notwendigkeit zur Laserbehandlung gegeben „Wenn das der Fall ist, führe ich eine haarfeine Laserphase durch die liegende Nadel in die Bandscheibe ein und leite Laserimpulse in das Bandscheibeninnere.“ Das hat gleich mehrere Effekte: der Bandscheibenvorfall schrumpft, schmerzleitende Fasern werden durchtrennt, die Schmerzursache beseitigt und die Bandscheibe repariert.
Fazit: Bei einem Bandscheibenvorfall gilt es genau zu überlegen, ob eine große Operation wirklich nötig ist. Es gibt heute schonende und bessere Methoden. Ob diese zum jeweiligen Beschwerdebild passt, sollte ein interdisziplinäres Ärzte beurteilen. Wichtig in diesem Zusammenhang: Alle Patienten und Patienten haben das Recht auf eine Zweitmeinung. Die Kosten dafür übernehmen die Krankenkassen.